Die Wurzeln

vom Burschenverein Marienberg e. V.

In der Zeit um die Jahrhundertwende bis hin zum Ersten Weltkrieg war ganz Deutschland sehr religiös und nationalistisch (für Kaiser und Vaterland) geprägt. In dieser Zeit schossen christliche Vereine förmlich wie Pilze aus dem Boden. So kann man davon ausgehen, dass unser „Vorgängerverein“ der Katholische Burschenverein Pfaffenhofen/Inn, auch in dieser Zeit gegründet wurde.

Es sind nur noch wenige Zeugnisse aus dieser Zeit vorhanden, so z. B. das Gruppenfoto anlässlich der Fahnenweihe im Jahre 1933 sowie die damals geweihte Fahne. Sie wurde 1995 von uns wieder „ausgegraben“ und behutsam restauriert. Seit 1998 begleitet sie uns nun zu allen festlichen Anlässen.

Die ältesten Erinnerungsbänder an der Fahne aus den Jahren 1907 (Besuch der Burschenfeste in Frauenneuharting, Loitersdorf, Altmühldorf und der Priminz von Priester Josef Eder in Pfaffenhofen), 1909 (Fahnenweihe in Kolbermoor) und 1912 (75-jähriges Jubiläum des Burschen-Kranken-Unterstützungs-Vereins Neubeuern) geben der Theorie der Gründung nach der Jahrhundertwende recht.


Burschenverein Pfaffenhofen, Fahnenweihe 1933

Auch ist allgemein bekannt, dass der Trachtenverein seine ersten Theaterstücke nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Bühne des Burschenvereins spielte, die noch aus den zwanziger Jahren stammte. In der schlimmen Zeit der Nazi-Diktatur wurden dann im ganzen deutschen Reich die allermeisten christlichen Vereine verboten, was den kath. Burschenverein Pfaffenhofen a. Inn genauso betraf, wie den Patenverein in Großkarolinenfeld und den Bruderverein in Hochstätt.
In den harten, wirtschaftlich sehr schweren Nachkriegsjahren fanden sich dann keine Burschen mehr, die das Erbe Ihrer Väter antreten konnten oder wollten.

Die alte Fahne aus dem Jahre 1933 zeigt vorderseitig auf grünem Grund den hl. Laurentius (den Pfaffenhofener Kirchenpatron) umrahmt vom Schriftzug „Kath. Burschenverein Pfaffenhofen a. Inn“. Die Rückseite zeigt ein blau-weiß umrahmtes Mittelteil mit dem Zeichen der Burschenvereine: den Burschenhänden. In den vier in Weiß gehaltenen Ecken stehen die Vereinswörter: Frisch, Fromm, Fröhlich, Fleißig.

In einer geschichtlich ganz anderen Zeit, ein halbes Jahrhundert später im Jahre 1995, fanden sich in Marienberg, einem kleinen Nachbarort Pfaffenhofens, wieder junge Männer zusammen, die Interesse an Gemeinschaft und Tradition zeigten. Waren es bei der Gründungsversammlung dreiundfünfzig junge Männer, so sind es heute – mehr als zehn Jahre danach – schon mehr als einhundert Mitglieder aus der gesamten Gemeinde Schechen (und darüber hinaus), die den Spruch auf der neuen Fahne beherzigen:

„De Freundschaft hoch, da Hoamat treu – so solls für alle Zeiten sein!“